Schwerpunkt unseres Schulprofils
Aufbau einer Lesekultur an unserer Schule
Die Leseförderung nimmt an der Grundschule Kachtenhausen einen besonderen Stellenwert ein. Das Lesen stellt eine Schlüsselfunktion für das Lernen da, denn jeder Unterricht ist immer auch Leseunterricht. Die Kinder unterscheiden sich erheblich in ihrer Leseerfahrung, ihrer Lesekompetenz und ihren Leseneigungen voneinander. Dadurch werden die Förderung und die Ausweitung von Lesekompetenzen, die Vermittlung von Leseerfahrungen und das Nutzen von Lesestrategien dementsprechend Inhalte eines jeden Unterrichts. Im Unterricht werden unterhaltsame, informative und interessenbezogene Texte aufgegriffen und eine lesefördernde Lernumgebung geschaffen. Die Arbeit mit dem Flex und Flora - Lesebuch und die dazugehörigen vielfältigen Leseangebote und Lesematerialien motivieren und unterstützen die Kinder beim Lesen lernen.
Nachdem den Kindern die Technik des Lesens vertraut ist, wird von Anfang an mit den Kindern das sinnentnehmende Lesen geübt, so dass die Schüler:innen frühzeitig lernen, gelesene Texte zu verstehen und diesen wichtige Informationen zu entnehmen. Hier kommt den Lies mal- Heften (Jandorf- Verlag) durch ihren motivierenden und verständlichen Charakter besondere Bedeutung zu.
Das regelmäßige Vorlesen von Geschichten und Bilderbüchern in der Klasse, das Bereitstellen von Kinderliteratur, die in Inhalt und Umfang die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder berücksichtigen, die Einbeziehung von Literaturprojekten in den Unterricht, die Teilnahme am Leseprojekt „Antolin“ im Internet sowie regelmäßige Besuche zum Lesen und „Schmökern“ in unserer Lesebücherei fördern die Lesekompetenz der Schüler. Ebenso sind die gemeinsamen Lesestunden mit unseren Paten aus den 4. Schuljahren fester Bestandteil unserer Leseförderung im Anfangsunterricht.
Die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule spielt darüber hinaus eine sehr wichtige Rolle bei der Entwicklung der Lesekompetenz eines jeden Schülers. Gemeinsam mit den Eltern werden Absprachen getroffen, um die Leseförderung im häuslichen Umfeld zu sichern und zu stärken. Dafür erhält jedes Kind im ersten Schuljahr einen Lesepass, in dem die aktive tägliche Lesezeit des Kindes notiert und durch eine Unterschrift der Eltern bestätigt werden soll. Der Weg zum selbstständigen Lesen ist nicht immer ganz einfach, dennoch ist unumstritten, dass man das Lesen nur durch Lesen lernt!
Um Fortschritte im Leseprozess machen zu können, benötigen die Klassen und die Schule eine Lesekultur, die durch regelmäßige Lesezeiten, ein differenziertes Leseangebot und unterschiedliche Leseorte gekennzeichnet ist. Denn nur in einer anregenden Leseumwelt mit vielfältigen Lesesituationen, in denen Gelesenes in Handlung umgesetzt werden kann, in denen Leseeindrücke mit Gesprächspartnern ausgetauscht werden können und in denen das Verständnis von Gelesenem mit anderen überprüft und in das Wissen eingegliedert werden kann, können Kinder zu Lesern werden.
Die Büchereistunde
In einer fest eingeplanten Lesestunde (ab dem 2. Halbjahr in Klasse 1) liest jeweils die Hälfte einer Klasse im zweiwöchigen Rhythmus in der Bücherei. In ruhiger und entspannter Atmosphäre kann in Sach- und Unterhaltungsbüchern gestöbert, gelesen oder sich im Flüsterton mit anderen über as Gelesene ausgetauscht werden.
Durch die fest integrierte Lesestunde hat das Lesen auch für die Kinder, die bisher von sich aus nicht gelesen haben, einen positiven Stellenwert erhalten. Die im Leseraum oder zu Hause gelesenen Bücher können bei „Antolin“ eingegeben und Fragen zum Inhalt beantwortet werden.
Interaktive Förderung durch „Antolin“
„Antolin“ ist ein innovatives Portal des Schroedel-Verlags zur Leseförderung von der ersten bis zur zehnten Klasse.
Die Schüler lesen ein Buch und beantworten dann interaktive Multiple-Choice-Fragen zum Inhalt. Dabei können sie je nach Leseleistung individuell Punkte sammeln und werden am Ende des Schuljahres mit einer Antolin-Urkunde ausgezeichnet. So fördert „Antolin“ das sinnentnehmende Lesen und motiviert die Kinder, sich mit den Inhalten der gelesenen Werke auseinanderzusetzen. Dadurch unterstützt „Antolin“ die selbstbestimmte Entwicklung der eigenen Leseidentität. Die Bücher unserer Schule, die sich in der Präsenzbibliothek befinden, sind weitestgehend auf „Antolin“ abgestimmt.
Durchführung einer Lesewoche
Um die Schüler:innen mit möglichst vielen verschiedenen Büchern der Bücherei bekannt zu machen und damit auch ihre Neugier auf das Lesen zu wecken, haben wir Lehrer:innen uns für das Leseprojekt „Lesewoche“ entschieden. Das bedeutet, dass in einer Woche um die Osterferien herum, in einer Schulstunde für alle Klassen der Klassenverband aufgelöst wird. Die Kinder wählen vorab aus einer Reihe von plakativ vorgestellten Büchern für sich ein Buch aus, aus dem sie vorgelesen bekommen möchten. Für eine Stunde am Schulvormittag finden sie sich in dem Raum, in dem ihr Wunschbuch vorgelesen wird ein und hören zu. Ein weiteres Projekt einer Leseprojektwoche ist, dass im Rahmen dieser Woche die Kinder zu einem vorab ausgewählten Literarturprojekt arbeiten und am Ende der Woche eine Projektvorstellung im Rahmen eines Präsentationstages mit Bücherflohmarkt durchgeführt wird.
Autorenlesungen
Die Grundschule Kachtenhausen führt in jedem Schuljahr eine Autorenlesung durch. Das Kollegium einigt sich vorab, welchen Autor sie einladen möchten und eine Kollegin übernimmt dann die weitere Koordination mit dem Autor. So ein besonderes Leseereignis motiviert die Kinder zum Weiterlesen. In den letzten beiden Schuljahren waren Guido Kasmann und die Autorin Carolin Jenkner-Kruel in der Grundschule zu Besuch.
Teilnahme an internen und externen Lesewettbewerben
Seit dem Schuljahr 2006/2007 ist die jährliche Teilnahme am Vorlesewettbewerb der Grundschulen im Kreis Lippe eine feste Einrichtung. Die Vorausscheidungen finden in den 3. und 4. Klassen statt. Für die Entscheidungsfindung wurden von den Lehrer:innen Kriterien erarbeitet, die sich an den Kriterien des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zur Durchführung von Vorlesewettbewerben orientieren. Die „Jury“ für die Schulausscheidung setzt sich folgendermaßen zusammen: eine Mitarbeiterin der Buchhandlung Brückmann in Lage, die Schulleiterin und eine Lehrkraft. Die Sieger:in im Schulwettbewerb nimmt an dem Wettbewerb auf Stadtebene teil, in dem unter den Siegerkindern aller Lagenser Grundschulen an der Grundschule Kachtenhausen die Stadtmeister:in“ im Lesen ermittelt wird.
Lesekumpel-Projekt
Das „Lesekumpel-Projekt“ ist ebenfalls fest im Schulalltag etabliert. Die Drittklässler als zukünftige Paten, besuchen sie die zukünftigen Erstklässler:innen des benachbarten Familienzentrums „Pusteblume“ einmal in der Woche zum Vorlesen. Die Vorlesebücher werden von den jeweiligen Vorlesern selbst ausgewählt und müssen geübt werden, bevor es in den Kindergarten zum Lesen geht.
Lesekonzept
Seit dem Schuljahr 2023/24 ist in der Grundschule ein verbindliches Lesekonzept eingeführt worden. Im Rahmen der verbindlichen Lesezeit (dreimal in der Woche 20 Minuten) sollen die Schüler:innen ihre Kompetenzen im Lesen erweitern (siehe aktuelles Lesekonzept).